14. Juni 2022
ETH Zürich, beste Hochschule auf dem europäischen Kontinent.
Guten Tag
Die Fakten:Das jüngste QS-Universitäts-Ranking zeigt: Die Schweiz besitzt mit der ETH und der EPFL zwei Hochschulen, die zu den 20 besten der Welt zählen.
Warum das wichtig ist:Um die Schweiz unter Druck zu setzen, hat die EU uns von ihrem Forschungsprogramm Horizon ausgeschlossen. Man fragt sich, wem das mehr schadet.
Das QS World University Rankinggehört zu den dreiwichtigsten Hochschulrankings der Welt – weshalb dessen Ergebnisse jedes Jahr für eine gewisse Nervositätsorgen in den Büros der Präsidenten, Rektoren, und Dekane der Universitäten.
Die Londoner Firma QS, die weltweit 150 Mitarbeiter angestellt hat, entscheidet über Sein und Nichtseinim akademischen Universum:
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Schon bloss um einen Rang abzurutschen, kann Millionen von Mindereinnahmenbedeuten, – besonders, wenn es sich um eine private Universität handelt
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Ebenso beschäftigt das Ranking erstens Politiker, zweitens Alumniund drittens Eltern:
Was taugen unsere Universitäten, die wir finanzieren, mit deren Abschlüssenwir uns schmücken oder wohin wir unsere Kinder schicken? Auch hier geht es um viel Geld, noch mehr allerdings um Ehreund Karriere
Vor wenigen Tagen war es so weit, und zahlreiche Rektoren wurden um ihren Schlafgebracht – oder erhielten Grund, eine Flasche Champagnerzu entkorken.
Die beste Universitätbleibt auch 2023 das MIT, das Massachusetts Institute of Technology, eine private technische Hochschule in Cambridge bei Boston in den USA.
Auf den nächsten Rängen folgen weitere angelsächsische Hochschulen wie Cambridgein England, Stanfordin Kalifornien, Oxfordin England und Harvard, ebenfalls in Cambridge, Massachusetts daheim – einen Steinwurf vom MIT entfernt.
Die ETH Zürichbelegt Rang 9und bleibt damit in den Top Ten der besten Universitätender Welt. Keine Universitätauf dem europäischen Kontinent bringt das zustande.
Die EPFLin Lausanne erreicht Rang 16, auch sie ist damit besser rangiert als jede andere Hochschule in der EU.
Die bestplatzierte Universität der EUfolgt auf Rang 26. Es handelt sich um die PSL in Paris(Université Paris Sciences et Lettres), einer Fusion verschiedener Grandes écoles. Die beste deutsche Universität kommt sogar erst auf Platz 49: die Technische UniversitätMünchen.
PSL und TU München sind übrigens die einzigen beiden Hochschulen in der EU, die es unter die ersten 50schaffen. Stattdessen finden wir viele amerikanische, britische, aber auch australische und kanadische, japanische und chinesische Institute – und wie erwähnt die ETH und die EPFL, zwei Schulen in einem der kleinsten Länder der Welt. (Nur Singapur, dass ebenfalls zwei Spitzenuniversitäten aufweist, ist noch kleiner).
Die EPFL (École polytechnique fédérale) in Lausanne.
Darauf darf man stolzsein – als Schweizer. Darauf bin ich stolz, der nicht an der ETH studiert hat, aber dessen Familie seit fünf Generationeneng mit dem «Poly»verbunden ist, wie man die ETH früher liebe- und respektvoll zugleich nannte:
Mein Urgrossvater hat hier abgeschlossen, mein Grossvater, mein Vater, mein Bruder, meine Tochter.
Sollte nun der Verdacht des Chauvinismusaufkommen, dann möchte ich betonen: Die ETH – und die EPFL – sind so gut geworden, weil wir Schweizer uns nie zu schade waren, noch talentiertere und intelligentere Ausländerals wir selbst an unsere Universitäten zu holen.
Chauvinismus? Nein, Selbstbewusstsein– an dem es unseren Politikern, Rektorenund Diplomatenzu mangeln scheint, sobald sie in Brüssel aus dem Flugzeug steigen.
Wenn man sich nämlich dieses Ranking ansieht, dann fragt man sich:
Was ist in die EU gefahren, als sie die Schweizund Grossbritannienaus ihrem Forschungsprogramm Horizon gekippthat? Seit Jahren wogt ein kleinkarierter Konfliktauf Kosten der Forschung, Professoren und Studenten.
Um politische Ziele zu erreichen, die mit Bildung und Forschung nichtszu tun haben, nahmen die EU-Kommissare es in Kauf, sich selbst ins Knie schiessen. Denn wo finden sich die mithin besten Forscher und Lehrer Europas?
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5 britische Universitäten befinden sich unter den 20 besten der Welt
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Sowie 2 schweizerische
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aber keine einzige Universität der EU
Wenn es also darum ginge, Europa voranzubringen, Innovationin Europa zu fördern und den besten Nachwuchsin Europa heranzuziehen, dann ergibt es doch kaum Sinn, auf solche Zentren der Exzellenz zu verzichten, wie es sie nur in Grossbritannien und der Schweiz gibt?
Die Lage in Brüssel. (Aus dem Film Scream, 1996).
Die Wege des Herrn sind unergründlich– sofern er sich in der EU aufhält. Oder um es mit Ray Bradburyzu sagen, einem amerikanischen Drehbuchautor, der sich unter anderem auf Horrorfilmespezialisiert hatte:
«Sie können sich glücklich oder elend machen – es braucht den gleichen Effort.»